Horizont Europa: Das neue Forschungsprogramm der EU

Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen wir in Europa und weltweit stehen, müssen wir uns weiterentwickeln. Neben dem Klimawandel und der Corona-Pandemie verlangt auch die Digitalisierung nach neuen und fortschrittlichen Ansätzen. Es geht darum, die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gemeinsam zu meistern und so das tägliche Leben der Europäerinnen und Europäer zu verbessern und als EU weltweit konkurrenzfähig zu bleiben. Deshalb hat sich die Europäische Union ehrgeizige Ziele gesetzt, um beispielsweise den grünen und digitalen Wandel zu gestalten. Die politischen Ziele Europas können wir aber nur durch Forschung und Innovation erreichen. Denn Forschung und Entwicklung helfen uns, kreative und nachhaltige Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden.

Mit dem neuen EU-Forschungsprogramm Horizont Europa hat die EU die Basis für erfolgreiche und innovative Forschung in Europa gelegt. Das Programm hat eine Laufzeit vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2027 und ist als Nachfolgeprogramm von Horizont 2020 das neunte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union. Mit einem Gesamtbudget von 95,5 Milliarden Euro ist Horizont Europa das größte und ehrgeizigste Forschungsprogramm der Welt. Es war das Europaparlament, welches diese finanzielle Ausstattung gegen den Widerstand der EU-Mitgliedstaaten durchgesetzt hat. Darauf können wir stolz sein!

Bei aller Begeisterung müssen wir jedoch feststellen, dass das vor 10 Jahren gesetzte Ziel, 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung zu verwenden, leider noch verfehlt wurde. Angesichts der transformatorischen technologischen Herausforderungen der nächsten Jahre müssen wir daher in Zukunft noch ambitionierter vorgehen.

Als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament freut es mich allerdings besonders, dass in dem neuen Programm zum ersten Mal die Kultur- und Kreativbranche mit einem Forschungsbudget berücksichtigt wird. Dieser Wirtschaftszweig hat besonders unter der Pandemie gelitten. Seine innovationsfördernde Rolle wird zudem viel zu selten angemessen gewürdigt. Die Aufnahme des Kreativsektors in das Forschungsprogramm ist daher ein wichtiger Schritt, um Kunst und Kultur die Anerkennung zu geben, die sie verdienen.

Mit dem neuen Programm stärkt die EU die akademische Freiheit und die Innovationsfähigkeit Europas. Es besteht kein Zweifel, dass damit dem Bedarf der Europäischen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Rechnung getragen wird. Horizont Europa ist ein grundlegender Baustein für unsere Zukunftsfähigkeit und für die wirtschaftliche Erholung Europas nach der Pandemie. Denn eines ist klar: Investitionen in Forschung und Innovation sind Investitionen in Europas Zukunft.

Ihre Europaabgeordnete

Sabine Verheyen

Dieser Artikel erscheint auch in der CDU-Kompakt, der Mitgliederzeitschrift der CDU-Aachen. Autorin ist Sabine Verheyen, MdEP, weitere Informationen über sie finden Sie hier.