Wie sieht die Arbeit von morgen aus?

Aachener CDA besucht gemeinsam mit Rudolf Henke (MdB)das ITA und das DCC der RWTH Aachen

Anfang Januar 2018 besuchte Herr Rudolf Henke (MdB) zusammen mit einigen Mitgliedern der CDA Aachen das Institut für Textiltechnik (ITA) an der RWTH Aachen und das „Digital Capabilty Center (DCC)“. Zunächst begrüßte der Institutsleiter Prof. Gries die Gäste und stellte die frühere Bedeutung, die zeitliche Entwicklung und heutige Situation der Textilindustrie in Deutschland insbesondere in Aachen und weltweit dar. Es handelte sich bei der Textilindustrie um die Schlüsselbranche der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts und seit dieser Zeit war die Textiltechnik immer Vorreiter technischen und unternehmerischen Fortschritts sowie der damit verbundenen Auswirkungen auf Arbeit und Beschäftigung.

Herr Dr. Abel und Frau Dr. Altepost führten die Gruppe durch die Bereiche der Fertigung von Textilien. Hier wurde insbesondere die Fertigung von Textilien für die medizinische Anwendung und Faserverbundwerkstoffen besucht. Die Teilnehmer konnten vom kleinsten jemals hergestellten Stent bis zur automatisierten Fertigung von großen Karbonteilen für den Karosseriebau sehen, was heute im Bereich der Textiltechnik hergestellt werden kann. Ebenso lag ein Schwerpunkt der Besichtigung auf den Auswirkungen der automatisierten Fertigung auf den praktischen Arbeitsalltag der Beschäftigten. Frau Altepost forscht im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion und führte eine Tabletanwendung vor, die es den Mitarbeitern ermöglicht, alle Geräte in einer Fabrikhalle gleichzeitig zu überwachen und gezielte Wartungen vornehmen zu können. Dies kann beispielsweise Arbeitszeit direkt in der lauten und staubigen Fabrikhalle optimieren, sodass die Arbeit zu geringeren Lärm- und Staubimmissionen führt. Herr Henke stellte fest, dass die vorgestellten Digitalisierungsschritte vielfach eine gesundheitliche Verbesserung der Arbeitsverhältnisse darstellen und somit auch viele Chancen bieten. Der Facharbeiter wird durch das System unterstützt und nicht ersetzt.

Am DCC konnte die Gruppe eine voll funktionsfähige und komplett automatisierte Produktion von Armbändern mit integrierten RFID-Chips erleben. Zur Kommunikation des Trägers mit den in der Produktion eingesetzten Maschinen kommen solche Computerchips ebenfalls zum Einsatz. Das DCC ist als Lehrwerkstatt für die Industrie 4.0 konzipiert und das ITA schult dort Kunden, die wissen möchten, wie die Digitalisierung im Produktionsablauf in ihrer eigenen Firma eingesetzt werden könnte. Herr Saggiomo vom DCC führte die Gruppe durch die „Lehrfabrik“ und produzierte im Führungsverlauf personalisierte Armbänder für die Besucher. Für die CDA Aachen ergaben sich aus dieser praktischen Erfahrung viele neue Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Chancen der Industrie 4.0. So werden wahrscheinlich nur wenige Arbeitsplätze in der Gesamtheit abgebaut, als sie sich vielmehr in Art und Weise der Arbeitsprozesse deutlich verändern. Der Weg wird weg von einer Beteiligung im Produktionsprozess, hin zur Überwachung, Kontrolle und Wartung der Maschinen und des Prozesses insgesamt führen.  

Die Führung durch das ITA und das DCC warf viele Fragen auf, konnte einige Beantworten und viele Ängsten und Bedenken durch die praktische, anschauliche Art der Darstellung abbauen. Die CDA Aachen kann nur empfehlen, das DCC zu besuchen, um zu verstehen was Industrie 4.0 jenseits von Theorie und Ideologie in der Praxis bedeutet. Es war ein gelungener und informativer Nachmittag. Vielen Dank an das ITA und seine Mitarbeiter!